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Strahlentherapie

Strahlentherapie

Sie kennen das Röntgen.

In der Strahlentherapie kommt die gleiche Strahlenart wie beim Röntgen zum Einsatz, allerdings 50 bis 200 mal energiereicher. Mit dieser hohen Energie dringt die Strahlung in die Tiefe ein und erreicht dort den Tumor – ohne starke Hautbelastung. Zwar verbleibt nur eine verschwindend kleine Energiemenge im bestrahlten Gewebe, doch genau damit werden die mikroskopisch kleinen Zellen des Tumors an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen – an ihrer DNA.

Das heißt, wenn die bestrahlte Zelle stirbt, konnte sie vorher ihren Bauplan nicht an Tochterzellen weitergeben. Werden also genug Tumorzellen getroffen, bildet sich das Tumorgewebe zurück und kann sogar komplett verschwinden. Ist eine Heilung möglich, spricht man von „kurativer Strahlentherapie“. Eine „palliative Strahlentherapie“ verfolgt eine lindernde Behandlung des Patienten. Er soll möglichst lange möglichst gut leben.

Häufige Patientenfragen

 

Wird meine Haut durch die Strahlung verbrannt?

Nein, die modernen Geräte arbeiten sehr schonend. Die früher gefürchteten schweren Hautentzündungen, vergleichbar mit Brandwunden, treten heute nicht mehr auf. Werden allerdings oberflächliche Zielstrukturen bestrahlt, kann es gegen Ende der Bestrahlungen zu Hautrötungen wie bei einem leichten (oder mäßigen) Sonnenbrand kommen, die problemlos abheilen. Liegt die bestrahlte Region in der Tiefe, ist die Haut dagegen kaum belastet.

Welche Nebenwirkungen hat die Strahlentherapie?

Grundsätzlich: Die Strahlentherapie wirkt ausschließlich lokal. Wird die Kopfhaut nicht erfasst, fällt auch kein Haar aus. Sind Magen und Darm ausserhalb der bestrahlten Region, tritt keine Übelkeit auf. Während der Strahlentherapie sind entzündliche Veränderungen im Bestrahlungsgebiet zu erwarten, wie z. B. Hautrötungen. Nach vielen Monaten oder Jahren beobachtet man im bestrahlten Gebiet Vernarbungen meist geringer Ausprägung.

Durch die genaue Planung der Strahlentherapie und die moderne Technik werden Nebenwirkungen deutlich vermindert. Deswegen sind schwere Nebenwirkungen im langfristigen Verlauf selten geworden und betreffen höchstens 5% der Patienten.

Strahlt man durch die Bestrahlung selbst? Muss man sich von anderen fern halten?

Keine Sorge: Nein!

Was ist eigentlich ...

 

Was ist Brachytherapie?

Erfolgreich bei Prostatakrebs.

Brachytherapie ist Bestrahlung von innen – mit hoher Dosis. Die Strahlenquelle wird in (oder an) die bestrahlte Region verbracht. Sie ist bei Prostatakrebs die Alternative zur Operation. Denn sie ist schonender und kann auch genutzt werden, wenn ein chirurgischer Eingriff nicht möglich ist. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren ohne Metastasen ist sie sogar erfolgreicher.

Die Abteilung für interventionelle Strahlentherapie der Radiologie Vechta arbeitet mit der HDR-Brachytherapie im Afterloding-Verfahren (Nachlade-Verfahren). Das heißt, es werden zunächst dünne Hohlnadeln in die Prostata eingebracht. Erst danach wird eine hochaktive Strahlenquelle aus einem Tresor von außen computergesteuert in jede der Hohlnadeln der Reihe nach „nachgeladen“. Die Dosierung kann so millimetergenau optimiert werden. Kein Verfahren zur Behandlung des Prostatakarzinoms ist präziser. Jede dieser HDR-Brachytherapien nimmt 1-2 Stunden in Anspruch. Diese Zeit verschläft der Patient in Narkose. Die Prostata selbst wird effektiv über nur 5-6 Minuten bestrahlt. Der gesamte Behandlungsplan umfasst zwei dieser Brachytherapien sowie einer äußeren Bestrahlung über 5 Wochen mit 25 Einheiten.

Die Abteilung für interventionelle Strahlentherapie wird seit ihrem Bestehen 2008 von Herrn Wojciech Kacpura, Facharzt für Strahlentherapie geleitet. Bereits mehr als 1.000 Brachytherapien hat sie durchgeführt. Sie ist in Niedersachsen „Marktführer“, keine andere Ambulanz für Strahlentherapie führt diese Methode häufiger durch. Dabei arbeitet die Radiologie Vechta eng mit Urologen aus der Region zusammen – zum Beispiel im Arbeitskreis „Prostata Niedersachsen Mitte“ – und freut sich mit den Kollegen und vor allem mit den Patienten über die sehr guten Ergebnisse der Brachytherapie.

Was ist ein Linearbeschleuniger?

Fast mit Lichtgeschwindigkeit.

Stahl oder Strahl – was dem Chirurg das Skalpell ist, ist dem Radioonkologe der Strahl. Gemeint ist eine extrem durchdringfähige Röntgenstrahlung, der auch in der Tiefe liegende Tumoren trifft und zerstört.

Das Gerät, dass diese Art von Röntgenstrahlung erzeugt, heißt Linearbeschleuniger. Der Strahlerkopf, aus dem die Strahlung austritt, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die dahintersteckende Technik ist so komplex wie bei Flugzeugen. Fliegen kann der Linearbeschleuniger zwar nicht, dafür aber viel besser Elektronen beschleunigen.

Der Reihe nach: Am Anfang erzeugt das Gerät Elektronen (Sie erinnern sich: winzige Teilchen, die im Atom die Kerne umkreisen und eine negative Ladung besitzen). Diese Elektronen werden auf die Reise durch ein Beschleunigerrohr geschickt. In diesem Rohr wirken extreme (elektro-) magnetische Kräfte wie ein kleinstadtgroßer Riesensupermagnet auf die Elektronen ein und führen zu einer unvorstellbaren Beschleunigung – selbst Düsenjets sind dagegen Schnecken. Am Ende besitzen die Elektronen fast Lichtgeschwindigeit, von der wir seit Einstein wissen: schneller geht’s nicht. Diese lichtschnellen Elektronen werden dann auf ein Metall (Fachsprache: „Target“) gelenkt. So schnell wie sie waren, so rasant werden sie jetzt abgebremst. Dabei wird deren enorme Energie in Bremsstrahlung umgewandelt: die gewünschte tiefenwirksame Röntgenstrahlung, die auf den Tumor gerichtet wird!

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Vorbereitung in drei Schritten.

Eine Strahlentherapie hier in der Radiologie Vechta beginnt mit einer guten Vorbereitung. Zunächst führen Sie mit Ihrem Arzt ein ausführliches Aufklärungsgespräch über mögliche Behandlungsalternativen, über Vorteile und Ziele der Strahlentherapie in Ihrem individuellen Erkrankungsfall. Ihr Arzt nimmt sich Zeit für Ihre Fragen. Dann wird eine Aufnahme mit dem Computertomographen gemacht. Die CT-Untersuchung hat Ihren individuellen Bestrahlungsplan zum Ergebnis, den Ihr Arzt zusammen mit einem unserer Medizinphysiker berechnet.

Um diesen Plan zu überprüfen, führen wir beim dritten Vorbereitungstermin eine Simulation des 3D-Bestrahlungsplans an Ihrem Körper durch. In dieser Simulation wird Maßarbeit geleistet und Sie müssen dafür bitte Geduld mitbringen – und möglichst lange möglichst ruhig liegen. Bei dieser Sitzung werden auf der Haut Striche markiert, mit denen Sie am Bestrahlungsgerät immer auf die gleiche Weise ausgerichtet werden. Die Markierungen sind für die Sicherheit und den Erfolg der Therapie unerlässlich.

Eines ist ganz wichtig: Sie dürfen diese Feldeinzeichnungen bitte nicht abwaschen. Die gesamte Prozedur der Simulation mit Anzeichnung müsste sonst wiederholt werden.

Die erste Bestrahlung.

Bringen Sie für Ihre tägliche Bestrahlung (Montag bis Freitag) ein großes Handtuch mit. Sie liegen so weicher und bequemer. Die gesamte Behandlungszeit hängt von Ihrer Erkrankung ab. Dabei wird die erforderliche Strahlendosis in kleine „Portionen” (Fraktionen) aufgeteilt, die den besten Kompromiss zwischen Wirkung und Nebenwirkungen darstellen. Jede Sitzung dauert etwa 10 Minuten, wobei die reine Bestrahlungszeit deutlich geringer ist.

Gut zu wissen: Die erste Bestrahlungssitzung dauert etwas länger als die folgenden – maximal bis zu 20 Minuten. Denn bei der Ersteinstellung werden alle Einzelheiten nochmals überprüft. So werden Durchleuchtungsbilder von allen Einstrahlfeldern angefertigt, mit denen die Feldform und die korrekte Lagerung beurteilt werden. Wie bei einer Röntgenuntersuchung spürt man von der eigentlichen Bestrahlung nichts. Sie werden lediglich ein akustisches Signal hören. Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen zu erwarten sind, erhalten Sie ausführliche Informationen über Hautpflege, Schleimhautpflege, Diät zur Vermeidung von Darmbeschwerden oder Zahnpflege.

Gut zu wissen: Im Anschluss an die erste Bestrahlung erhalten Sie den Terminplan für die gesamte Bestrahlungsserie.

Entspannen Sie sich.

Das Bestrahlungsgerät hat Ihr Bestrahlungsprogramm eingespeichert. Es wird täglich exakt das Gleiche tun. Die Herausforderung besteht darin, Sie täglich auf die gleiche Art und Weise auf der Behandlungscouch zu lagern. Dies fällt unseren Mitarbeitern dann am leichtesten, wenn Sie bei jeder Behandlung gleich gut entspannt sind. Was immer Sie davon abhält, entspannt zu liegen (z.B. Schmerzen, steife Gelenke): Informieren Sie uns darüber!

Letzte Bestrahlung und Abschlussgespräch.

Nach der letzten Bestrahlung klärt der Arzt mit Ihnen in einem Gespräch, welche Verhaltensweisen und Maßnahmen in den Wochen nach Strahlentherapie sinnvoll sind. Erzählen Sie beim Abschlussgespräch bitte offen Ihre Beschwerden. Sie werden ausreichend mit Medikamenten zur Linderung der bestehenden Nebenwirkungen versorgt. Der Strahlentherapeut ist für Sie zuständig, bis alle Nebenwirkungen abgeklungen sind. Er wird mit Ihnen auch festlegen, wann eine strahlentherapeutische Nachschau zur Kontrolle des Heilungsverlaufes sinnvoll ist. Ein übliches Intervall kann bei 6 Wochen liegen.

Bestrahlung bei Brustkrebs

Die Bestrahlung bei Brustkrebs kann eine Amputation der Brust verhindern. Die Strahlentherapie der Brust nimmt 7 Wochen in Anspruch: 5 ½ Wochen lang wird die Brust gesamt bestrahlt und 1 ½ Wochen lang die operierte Tumorregion direkt. Manchmal ist eine Brustamputation leider unumgänglich.

Häufig ist anschliessend ebenfalls eine Strahlentherapie sinnvoll. Diese dauert dann 5 ½ Wochen. Die Bestrahlungen werden im Brustzentrum mit den weiteren Therapieformen und den anderen Fachdisziplinen eng abgestimmt.

Bestrahlung bei Prostatakrebs

Die Radiologie Vechta führt bei Prostatakrebs die Brachytherapie durch.
Ist eine Brachytherapie nicht möglich, bestrahlen wir die Prostata von außen.

Die Strahlentherapie bei Prostatakrebs nimmt ca. 8 Wochen in Anspruch und erweist sich im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium als genauso gut oder besser im Vergleich zur Operation. Der Vorteil ist, dass die Strahlentherapie das Organ und seine Funktionen erhält.

Bestrahlung bei Darmkrebs

Beim wanddurchsetzenden Enddarmkrebs erfolgt die Strahlentherapie vor der Operation. Sie ist besser wirksam und besser verträglich, als die früher übliche Bestrahlung nach Operation. So verringert sich die Größe des Tumors und bewahrt so manchmal vor dem künstlichen Darmausgang.

Die Strahlentherapie bei Enddarmkrebs nimmt 5 ½ Wochen in Anspruch und wird mit einer Chemotherapie kombiniert. Die Radiologie Vechta ist mit ihrer Diagnostik und der Strahlentherapie im Darmzentrum vertreten.

Bestrahlung von Knochen

Reizen Metastasen die Nerven der Knochen, führt das zu starken Schmerzen. Therapiert man die Metastasen mit Strahlung, werden bei einem Großteil der Patienten (ca. 80%) die Schmerzen schnell und deutlich besser.

Der Vorteil ist, sie können dann meist auf nebenwirkungsreiche, starke Schmerzmittel verzichten. Die Strahlentherapie nimmt bis zu vier Wochen in Anspruch. Häufig sind aber auch deutlich kürzere Behandlungszeiten realisierbar.

Bestrahlung des Gehirns

Durch die „Blut-Hirn-Schranke“ kann eine Chemotherapie bei Tumoren im Gehirn nicht optimal wirken. Die Medikamente erreichen nicht ihr Ziel. Anders hingegen die Strahlentherapie, die sich nicht aufhalten lässt. Hirneigene Tumore treten meist einzeln auf, sie sollten – wenn möglich – operiert werden. Eine Strahlentherapie dient dabei als Nachbehandlung.

Metastasen dagegen sind meist vielfach im Hirn nachweisbar, eine Operation ist nicht sinnvoll. Die Bestrahlung erfolgt dann alleine und führt in der Regel zu einem Ansprechen.

Entzündungbestrahlung

Strahlentherapie kann auch bei anderen Erkrankungen als Krebs zu Erfolgen führen. Am bekanntesten ist die Bestrahlung des Fersensporns. Bei dieser und anderen entzündlichen Erkrankungen wird die Strahlung so niedrig dosiert eingesetzt, dass die bei Tumorbestrahlungen beobachteten Nebenwirkungen nicht zu befürchten sind.

Die Strahlentherapie nimmt hier nur kurze Zeit und wenige Behandlungen in Anspruch. Es kann sein, dass sich die Therapie verzögert auswirkt. So berichten Patienten, dass z.B. ihr Fersensporn erst nach drei Monaten keine Probleme mehr machte.

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