1. Warum ist das Mammographie Screening für Frauen ab 50 oder mit familiären Vorbelastungen so sinnvoll?
Die Mammographie für Frauen ab 50 Jahren ist die bislang einzige, durch wissenschaftliche Studien belegte, wirksame Screening – Methode zur Brustkrebsfrüherkennung. Dieser Aspekt allein zeigt die Sinnhaftigkeit der Untersuchung auf. Darüber hinaus ist die Untersuchungsdauer kurz, die Verfügbarkeit der Methode flächendeckend gegeben und die früher von Kritikern so viel zitierte Strahlenbelastung aufgrund der steten technischen Entwicklung verschwindend gering.

2. Wird das Mammographie Screening Programm aus Ihrer Sicht gut angenommen? Wie viele Frauen kommen jährlich zu Ihnen zur Mammographie?
Aus meiner Sicht wird das Screening-Programm zur Brustkrebsfrüherkennung gut angenommen, wobei auch hier – wie immer im Leben – noch Luft nach oben ist. Daher arbeiten wir in unserem Team jeden Tag aufs Neue mit viel Enthusiasmus und Empathie daran, zukünftig noch mehr Frauen zur Teilnahme am Screening – Programm zu motivieren.

3. Viele Frauen sind besorgt die Mammographie könnte schmerzhaft oder stark strahlenbelastet sein. Bleiben Frauen aufgrund von Ängsten dem Screening Termin fern? Wie sind Ihre Erfahrungen?
In unserer Screening – Einheit nahmen im letzten Jahr circa 23.000 Frauen das Angebot einer Früherkennungsmammographie an.

4. Glauben Sie mehr Aufklärung, beispielsweise über innovative dosiseffiziente Mammographie Systeme mit patientenfreundlicher Technologie könnte bei Frauen die Sensibilisierung für die Vorsorge steigern, ihnen Ängste nehmen und die Bedeutung der Früherkennung von Brustkrebs erweitern?
Ich denke, dass Aufklärungsarbeit per se notwendig und erfolgreich sein kann. Wichtiger sind meines Erachtens jedoch die vielen Menschen, insbesondere die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den jeweiligen Screening – Einheiten, die täglich leidenschaftlich und mit viel Einfühlvermögen mit den ihnen anvertrauten Klientinnen arbeiten und interagieren. Hier können wir am stärksten Einfluss auf ein Gelingen und einen weiteren positiven Ausbau des Screening – Programms nehmen. Denn eine hohe Sensibilisierung für das Screening und eine damit verbundene hohe Teilnahmerate erzielen wir in erster Linie, in dem die Teilnehmerinnen ihre positiven Screening-Erfahrungen in ihr privates und berufliches Umfeld weitertragen.

5. Beeinflusst Covid-19 noch immer Ihren Screening Alltag? Bemerken Sie auch noch Nachwirkungen der Schließung im vergangen Jahr während des ersten Lockdowns?
Die Pandemie hat in Bezug auf den Screening-Alltag keinen spürbaren Einfluss mehr. Die anhaltenden Schutzmaßnahmen und -vorkehrungen in den Screening – Einheiten sowie die mittlerweile hohe Zahl der Geimpften spiegeln das wider. Zu guter Letzt zeigt es auch, dass die Teilnehmerinnen den Sinn und den Nutzen des Screenings erkennen und diese höher einschätzen als sie mögliche Gefahr einer Coronavirus-Infektion.

Dr. med. Stefan Jürgens Facharzt für diagnostische Radiologie

Wir bedanken uns für das Interview bei Dr. med. Stefan Jürgens und wünschen ein weiterhin erfolgreiches Mammographie-Screening. Durch das Interview führte Tanja Meyer, Product Marketing Specialist, Fujfilm Medical Systems Deutschland, FUJIFILM Europe GmbH.

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