Eine gute 2!

Eine gute 2!

Wer mag schon gerne Physik? Die Auszubildenden zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA, m/w) aus Osnabrück offensichtlich schon.

Der Mittelkurs absolvierte erstmals in der Vechtaer Strahlentherapie einen Blockkurs in der Medizinischen Physik. Durch einen Fragebogen wurde die Zufriedenheit mit dem Kurs erfragt. Das erfreuliche Ergebnis: 1,9 lautete die Durchschnittsnote. Besonders positiv wurde die Möglichkeit zu Fragen und Diskussionen bewertet. Unterdurchschnittlich wurde der zeitliche Aufwand für die Teilnehmer empfunden. Angesichts der Anreise aus Osnabrück kein Wunder. Unser Fazit: das Engangement unserer Medizinphysiker war wohl ansteckend. Physik ist vielleicht doch nicht das Horrorfach, wie es in der Schule auf manche wirkte. Im Gegenteil: die MTRA Schüler vergaben für den praktischen Nutzen eine glatte 2.

Die meisten Leitlinien sind aktuell

Die meisten Leitlinien sind aktuell

Für die Behandlung von Krebserkrankungen mit Strahlentherapie sind Leitlinien sehr wertvoll. In ihnen sind nämlich die Erkenntnisse aus aktuellen Studien zu Therapieempfehlungen zusammengefasst. Eine sehr hochwertige Arbeit, bei der Experten aus den verschiedenen Fachbereichen auf wissenschaftlicher Basis einen Konsens finden. Sie helfen dabei, für jeden einzelnen Patienten die passende Therapiestrategie zu finden. Sie geben dabei die standardmäßige Richtung vor. Bei besonderen Umständen kann es aber geboten sein, abzuweichen.

Damit der wissenschaftliche Fortschritt auch berücksichtigt wird, haben Leitlinien eine beschränkte Gültigkeitsdauer. Wir haben einmal ausgewertet, welche für die Strahlentherapie wichtigstenen Leitlinien noch aktuell sind. Gute Nachricht: die meisten. Mit dabei sind die ganz wichtigen, etwa für Brustkrebs oder Prostatakarzinom. Andere sind leider schon veraltet. Bei diesen Erkrankungen stehe uns aber europäische oder amerikanische Leitlinien zur Verfügung und natürlich die aktuelle, meist internationale Fachliteratur.

DFG- geförderte Studie soll Screening- Mammographie verbessern: 80.000 mal ToSyMa

DFG- geförderte Studie soll Screening- Mammographie verbessern: 80.000 mal ToSyMa

“Eine Mammographie ist gut, eine Tomosynthese ist noch besser”, erklärt Dr. med. Jens Bruns, Programmverantwortlicher Facharzt für das Mammographie-Screening Niedersachsen-Mitte. Digitale Mammographien werden beim gesetzlichen Screening zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt. Bei der Tomosynthese handelt es sich um eine Weiterentwicklung. Mit dieser neuen Technik verspricht man sich zwei Vorteile. Mehr Karzinome entdecken. Und gleichzeitig weniger abklärungsbedürftige, aber letztlich gutartige Befunde haben. Möglichst wenige Frauen sollen wegen unklarer Gewebsbilder in Unruhe versetzt werden.

Bei der Tomosynthese werden mehrere Niedrigdosisaufnahmen der Brust aus etwas unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Anschließend wird aus diesen Aufnahmen computergestützt eine synthetische Mammographie zusammengerechnet. Dadurch überlagern sich im Bild weniger Strukturen, die Aussagekraft kann gesteigert werden. Die Strahlenbelastung ist dabei vergleichbar gering wie bei der digitalen Mammographie. Ob und wie gut die Tomosynthese- Mamographie auch beim Screening ihre Vorteile ausspielen kann, soll in der groß angelegten “ToSyMa- Studie” wissenschaftlich geklärt werden. Diese ist jetzt angelaufen. Innerhalb von 12 Monaten sollen 80.000 Untersuchungen in diese Studie eingebracht werden, erste Ergebnisse sind dann Ende 2020 zu erwarten. Geleitet wird diese Studie von der Uni Münster und gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zahlreiche Screening- Einheiten aus Niedersachsen und NRW nehmen teil.

“Wir sind aus Überzeugung dabei”, betont Dr. Bruns. Diese Studie hat großes Potential, zukünftig die bessere Mammographietechnik zu etablieren. Derzeit werden zufällig ausgewählte Frauen aus dem Screening- Programm angeschrieben. Teilnehmerinnen werden entweder der Gruppe mit Standard- Mammographie oder der mit Tomosynthese zugeweisen, und zwar automatisiert über ein Computerprogramm. “Wir wollen eine sichere und genaue Vorsorge zur Früherkennung von Brustkrebs. Deswegen hoffen wir, dass möglichst viele Frauen unserer Einladung zur Studienteilnahme folgen. Je mehr Frauen, desto besser die Aussagekraft der Studie.”

Krebs der Speiseröhre: Mehr Chancen durch Dreifach-Angriff!

Krebs der Speiseröhre: Mehr Chancen durch Dreifach-Angriff!

Wenn ein Speiseröhrenkrebs operabel ist, verbessert eine vorangestellte Kombinationstherapie aus Strahlen- und Chemotherapie die Heilungschance. Das ist seit der CROSS Studie bewiesen. Allerdings nur für Adenokarzinome – die bei uns besonders häufig vorkommen. Mit Strahlenchemotherapie lebten nach 5 Jahren 47% der Patienten, ohne waren es lediglich 34%. Je nach den Ursprungszellen für den bösartigen Tumoren unterscheidet man beim Speisröhrenkrebs Adenokarzinome und Plattenepithelkarzinome.

Jetzt hat eine chinesische Studie den Überlebensvorteil auch für Plattenepithelkarzinome nachgewiesen. Bei den Chinesen sind Plattenepithelkarzinome viel häufiger. Die Überlebensraten nach 3 Jahren lagen bei 69% (mit) gegenüber 59% (ohne Strahlen-/ Chemotherapie). Fünf- Jahresergebnisse liegen noch nicht vor.

Gute Nachrichten: Die Dreifachtherapie mit Strahlentherapie, Chemotherapie und anschließender Operation wird von der Strahlentherapie bereits seit einigen Jahren als Standardtherapie angesehen, auch beim Plattenepithelkarzinom. Auch wenn der wissenschaftliche Beweis erst jetzt auf dem Tisch liegt – schon vorher war es plausibel.

Literaturhinweis

  • van Hagen P, Hulshof MCCM, van Lanschot JJB, Steyerberg EW, Henegouwen MI van B, Wijnhoven BPL, et al. Preoperative Chemoradiotherapy for Esophageal or Junctional Cancer. N Engl J Med 2012;366:2074–84. doi:10.1056/NEJMoa1112088.
  • Yang H, Liu H, Chen Y, Zhu C, Fang W, Yu Z, et al. Neoadjuvant Chemoradiotherapy Followed by Surgery Versus Surgery Alone for Locally Advanced Squamous Cell Carcinoma of the Esophagus (NEOCRTEC5010): A Phase III Multicenter, Randomized, Open-Label Clinical Trial. J Clin Oncol 2018;36:2796–803. doi:10.1200/JCO.2018.79.1483.

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