Hilfe bei Krebs Vechta e. V. bewirbt sich beim Vereinsvoting

Hilfe bei Krebs Vechta e. V. bewirbt sich beim Vereinsvoting

Noch läuft das online- Vereinsvoting der LZO, bis zum 23. September 2020. Im Landkreis Vechts buhlen 23 Vereine um die ersten 5 Plätze. Die erhalten nämlich jeder 2.000 € für ihr Projekt. Eine der Bewerbung stammt vom Verein Hilfe bei Krebs Vechta e. V.. Sie will eine Sitzgruppe auf der onkologischen Station des Marienhospital finanzieren. Den dort behandelten Patientinnen und Patienten mit Krebs sowie deren Angehörige soll eine gute Atmosphäre geboten werden, damit sie sich gut augehoben fühlen können. Eine gute Idee! Patienten, die die Station schlecht verlassen können, wären dann nicht an das Krankenzimmer gebunden.

Hilfe bei Krebs und Radiologie Vechta

Dass die Radiologie Vechta die Bewerbung von Hilfe bei Krebs Vechta unterstützt, ist kein Wunder. Die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Frau Sigrid Bruns, ist Mitarbeiterin in der Radiologie. Die Fachärzte für Strahlentherapie Herr Dr. med. Christian Stallmann und Herr Wojciech Kacpura haben ihre Belegbetten auf der onkologischen Station. Ersterer ist darüber hinaus auch im Beirat des Vereins.

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TSVG: Ärzte befürchten Staatsmedizin

TSVG: Ärzte befürchten Staatsmedizin

Ärzte weisen das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) entschieden zurück. Ihre Kritik: Damit schreibt der Staat Sprechstundentermine vor. Und dem Patienten, welchen Arzt er aufsucht. Sie meinen: der Staat soll sich aus der Arztpraxis raushalten. Eine Staatsmedizin arbeitet nämlich ineffektiv und verschlechtert das Arzt-Patienten- Verhältnis. Beides geht auf Kosten der Patientinnen und Patienten.

Eigentlich soll das TSVG dem Patienten nützen. Denn damit will Gesundheitsminister Spahn für zweierlei sorgen: für mehr Sprechzeiten und für eine bessere Vermittlung von Patienten. Deswegen wird per Gesetz den Ärzten 25 Stunden Sprechstunden pro Woche vorgeschrieben. Und Terminservicestellen sollen Arzttermine innerhalb einer Woche vergeben. Hört sich doch gut an: mehr und schneller Arzttermine …

Ärzte: Spahn irrt

Schon jetzt leisten die meisten Ärzte viel mehr Sprechstundenzeiten. Nur 3% der Arztpraxen bieten lediglich 20 Sprechstunden pro Woche an. Etwa Ärzte kurz vor dem Ruhestand. Eigentlich ist das Problem: die Terminanfragen steigen, gleichzeitig sinken die Arztzahlen. Weder gibt es mehr Termine, noch mehr Ärzte, noch mehr Arztpraxen. Woher auch? Schon jetzt findet die Mehrarbeit der Ärzte statt. Der Nachwuchs fehlt, weil Studienplätze für Medizin in der Vergangenheit abgebaut worden sind. Die Alterung der Ärzteschaft nimmt zu. Gehen Ärzte gehen in den Ruhestand, finden sie schlecht Nachfolger. Die Arztpraxis ist für Nachwuchsärzte nicht mehr so attraktiv. Die Gründe dafür sind Bürokratie, Strafzahlungen für Verordnungen und der Wunsch nach Teilzeitarbeit.

Droht Staatsmedizin?

Und mit den TSV- Gesetz kommt es noch schlimmer. Erstmals schreibt der Staat ärztliche Termine vor. Die bisherigen 20 Stunden Sprechzeit beruhen nämlich auf einer Vereinbarung zwischen Ärzteschaft und Krankenkassen (nämlich der KBV und dem GKV-Spitzenverband). Außerdem wird dem Patienten durch die Terminservicestelle ein Arzt vorgeschrieben. Die freie Arztwahl wird dadurch beschnitten, obwohl diese so wichtig für das Arzt-Patient- Verhältnis ist.

Der Staat greift also nicht nur in die ärztliche Terminvergabe ein. Sondern auch in die Arztwahl selbst. Eine zentrale, staatliche Steuerung der ärztlichen Tätigkeit (“Staatsmedizin”) ist unflexibel, ineffektiv und wirkt sich negativ auf das Vertrauen zwischen Arzt und Patienten aus. Die eigentlichen Ursachen für lange Wartezeiten und Terminknappheit müssen angegangen werden. Sie lauten: zunehmender Ärztemangel, gedeckelte Bezahlung, ausufernde Bürokratie, unnötige Behandlungswünsche, Strafzahlung für Medikamenten-Verordnung und abgebaute Studienplätze. Das Gesetz ist der Türöffner zur Staatsmedizin. So droht die Verschlechterung der Patientenversorgung.

Stosswellen jetzt Kassenleistung beim Fersensporn

Stosswellen jetzt Kassenleistung beim Fersensporn

Ein Sehnenansatz- Entzündung an der Ferse kann Schmerzen verursachen. Im Röntgenbild ist häufig eine knöcherne Ausziehung erkennbar. Daher die Bezeichnung “schmerzhafter Fersensporn”. Viele haben es schon selbst erlebt. Bei 90% verschwindet der Schmerz nach einigen Wochen oder Monaten von alleine, durch Dehnübungen, Einlagen, oder Medikamente. Wenn nicht, dann kann eine Stosswellentherapie etwa beim Orthopäden helfen. Das haben neuere Studien ergeben. Deswegen müssen jetzt die Krankenkasse die Kosten dieser Behandlung seit diesem Jahr übernehmen, wenn sich der Schmerz länger als ein halbes Jahr hält. Die Erfolgsquote wird mit 50% – 65% angegeben [1]. Und wenn die Besserung nicht eintritt? Gute Nachricht: Dann bleibt immer noch die – sehr niedrig dosierte – Entzündungsbestrahlung mit einer Erfolgsquote von 90%.

Literatur

[1] Gollwitzer H, Saxena A, DiDomenico LA, Galli L, Bouché RT, Caminear DS, et al. Clinically relevant effectiveness of focused extracorporeal shock wave therapy in the treatment of chronic plantar fasciitis: a randomized, controlled multicenter study. J Bone Joint Surg Am 2015;97:701–8. doi:10.2106/JBJS.M.01331.
StrSchV…

StrSchV…

… kein unausprechliches Wort einer exotischen Sprache, sondern eine Abkürzung für “Strahlenschutzverordnung”. Die neuste, sehr umfangreiche Fassung ist seit dem 31.12.2018 in Kraft. Sie ersetzt nicht nur die vorangegangene Strahlenschutzverordnung, sondern umfasst jetzt auch die frühere Röntgenverordnung.

Ihre Regelungen dienen dem Schutz vor Strahlung zu Hause, bei der Arbeit und beim Arzt. Auswirkungen auf unsere radiologischen, nuklearmedizinischen und strahlentherapeutischen Gebieten sind etwa:

  • Die Rolle der Medizinphysik-Experten (MPE) wird gestärkt. Je nachdem, wieviel Strahlendosis vorgsehen ist, wird jetzt eine enge Mitarbeit, die Hinzuziehung oder eine Beratung vorgeschrieben. Die Radiologie Vechta ist hier bereits hervorragend aufgestellt, weil bereits 4 MPEs angestellt sind.
  • Beim Bundesamt für Strahlenschutz werden bundesweit sogenannte “bedeutsame Vorkommnisse” zentral gemeldet. Bedeutsame Vorkommnisse sind Strahlenanwendungen (Röntgenuntersuchungen, nuklearmedizinische Szintigraphien, Strahlentherapie) mit zu hoher Dosis. Entscheidend für  die Meldepflicht sind vom Gesetzgeber vorgegebene Schwellenwerte, und sind deswegen vom Ermessen von uns Radiologen, Nuklearmediziner und Ärzte für Strahlentherapie unabhängig.
  • Strahlenschutzbeauftragte achten im Betrieb auf die Einhaltung des Strahlenschutz. Wenn er auf einen Mangel hinweist, und der Betrieb nicht reagiert, kann er sich dann direkt an die Aufsichtsbehörde wenden. Früher war das aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht möglich. Strahlenschutzbeauftragte in nachlässigen Betrieben werden also gestärkt.

Strahlenschutz wird ab diesem Jahr noch größer geschrieben. Gut so, denn gute Qualität heisst nicht nur gute Bilder. Sondern vermeidbare Strahlung auch tatsächlich zu vermeiden.

DFG- geförderte Studie soll Screening- Mammographie verbessern: 80.000 mal ToSyMa

DFG- geförderte Studie soll Screening- Mammographie verbessern: 80.000 mal ToSyMa

“Eine Mammographie ist gut, eine Tomosynthese ist noch besser”, erklärt Dr. med. Jens Bruns, Programmverantwortlicher Facharzt für das Mammographie-Screening Niedersachsen-Mitte. Digitale Mammographien werden beim gesetzlichen Screening zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt. Bei der Tomosynthese handelt es sich um eine Weiterentwicklung. Mit dieser neuen Technik verspricht man sich zwei Vorteile. Mehr Karzinome entdecken. Und gleichzeitig weniger abklärungsbedürftige, aber letztlich gutartige Befunde haben. Möglichst wenige Frauen sollen wegen unklarer Gewebsbilder in Unruhe versetzt werden.

Bei der Tomosynthese werden mehrere Niedrigdosisaufnahmen der Brust aus etwas unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Anschließend wird aus diesen Aufnahmen computergestützt eine synthetische Mammographie zusammengerechnet. Dadurch überlagern sich im Bild weniger Strukturen, die Aussagekraft kann gesteigert werden. Die Strahlenbelastung ist dabei vergleichbar gering wie bei der digitalen Mammographie. Ob und wie gut die Tomosynthese- Mamographie auch beim Screening ihre Vorteile ausspielen kann, soll in der groß angelegten “ToSyMa- Studie” wissenschaftlich geklärt werden. Diese ist jetzt angelaufen. Innerhalb von 12 Monaten sollen 80.000 Untersuchungen in diese Studie eingebracht werden, erste Ergebnisse sind dann Ende 2020 zu erwarten. Geleitet wird diese Studie von der Uni Münster und gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zahlreiche Screening- Einheiten aus Niedersachsen und NRW nehmen teil.

“Wir sind aus Überzeugung dabei”, betont Dr. Bruns. Diese Studie hat großes Potential, zukünftig die bessere Mammographietechnik zu etablieren. Derzeit werden zufällig ausgewählte Frauen aus dem Screening- Programm angeschrieben. Teilnehmerinnen werden entweder der Gruppe mit Standard- Mammographie oder der mit Tomosynthese zugeweisen, und zwar automatisiert über ein Computerprogramm. “Wir wollen eine sichere und genaue Vorsorge zur Früherkennung von Brustkrebs. Deswegen hoffen wir, dass möglichst viele Frauen unserer Einladung zur Studienteilnahme folgen. Je mehr Frauen, desto besser die Aussagekraft der Studie.”

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