“Eine Mammographie ist gut, eine Tomosynthese ist noch besser”, erklärt Dr. med. Jens Bruns, Programmverantwortlicher Facharzt für das Mammographie-Screening Niedersachsen-Mitte. Digitale Mammographien werden beim gesetzlichen Screening zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt. Bei der Tomosynthese handelt es sich um eine Weiterentwicklung. Mit dieser neuen Technik verspricht man sich zwei Vorteile. Mehr Karzinome entdecken. Und gleichzeitig weniger abklärungsbedürftige, aber letztlich gutartige Befunde haben. Möglichst wenige Frauen sollen wegen unklarer Gewebsbilder in Unruhe versetzt werden.

Bei der Tomosynthese werden mehrere Niedrigdosisaufnahmen der Brust aus etwas unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Anschließend wird aus diesen Aufnahmen computergestützt eine synthetische Mammographie zusammengerechnet. Dadurch überlagern sich im Bild weniger Strukturen, die Aussagekraft kann gesteigert werden. Die Strahlenbelastung ist dabei vergleichbar gering wie bei der digitalen Mammographie. Ob und wie gut die Tomosynthese- Mamographie auch beim Screening ihre Vorteile ausspielen kann, soll in der groß angelegten “ToSyMa- Studie” wissenschaftlich geklärt werden. Diese ist jetzt angelaufen. Innerhalb von 12 Monaten sollen 80.000 Untersuchungen in diese Studie eingebracht werden, erste Ergebnisse sind dann Ende 2020 zu erwarten. Geleitet wird diese Studie von der Uni Münster und gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zahlreiche Screening- Einheiten aus Niedersachsen und NRW nehmen teil.

“Wir sind aus Überzeugung dabei”, betont Dr. Bruns. Diese Studie hat großes Potential, zukünftig die bessere Mammographietechnik zu etablieren. Derzeit werden zufällig ausgewählte Frauen aus dem Screening- Programm angeschrieben. Teilnehmerinnen werden entweder der Gruppe mit Standard- Mammographie oder der mit Tomosynthese zugeweisen, und zwar automatisiert über ein Computerprogramm. “Wir wollen eine sichere und genaue Vorsorge zur Früherkennung von Brustkrebs. Deswegen hoffen wir, dass möglichst viele Frauen unserer Einladung zur Studienteilnahme folgen. Je mehr Frauen, desto besser die Aussagekraft der Studie.”

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